Bielefeld: Botanischer Garten
Der Botanische Garten in Bielefeld ist jederzeit und für jeden zugänglich – Zäune, Mauern und Öffnungszeiten gab es hier nie. Schon kurz nach der Eröffnung im Jahr 1912 entwickelte sich der am Rand eines Buchenwaldes gelegene Park zu einem beliebten Erholungsgebiet. Im Laufe der Jahrzehnte wurde er immer wieder umgestaltet und erweitert. So kamen in jüngerer Zeit ein Gartenhof mit Pavillon, ein Bachtal und ein Apothekergarten hinzu. Neben vielen heimischen und exotischen Pflanzen bietet der Botanische Garten auch zahlreiche Gelegenheiten zum Ausruhen und Entspannen. Er ist zu jeder Jahreszeit ein schönes Ausflugsziel: Im Frühjahr und Sommer blühen farbenprächtig Rhododendren und Azaleen, im Herbst erstrahlen die Bäume in prächtigen goldenen und roten Farben.
Besonderheiten:
- ca. 3.000 heimische und exotische Pflanzenarten
- Gartenhof mit Pavillon
- Seerosenteich und Farbengarten
- Alpinum mit ca. 500 verschiedenen Pflanzenarten
- Bienenhaus
- Apothekergarten
- Heide- und Schmetterlingsgarten
- Farntreppe
Von der Brachfläche zur Augenweide
Früher war das heutige Gartengelände eine etwa einen Hektar große Wald- und Wiesenfläche. Die Stadt Bielefeld kaufte das Areal im Jahr 1910, um den Johannisfriedhof zu erweitern. Es wurde dann aber doch nicht benötigt, weil die Stadt stattdessen den Sennefriedhof anlegte. Der damalige Gartenbaudirektor Paul Meyerkamp nutzte die Gelegenheit und gestaltete auf der sonnenverwöhnten Brachfläche einen Botanischen Garten, der im Sommer 1912 eröffnet wurde. Meyerkamp konzipierte die Anlage als Schaugarten für jedermann, der zum Beispiel auch für den Schulunterricht hilfreich sein sollte. Allerdings ließ er sich bei der Gestaltung weniger von wissenschaftlichen Aspekten leiten – der Garten sollte schlicht eine Augenweide sein.
Heimische und exotische Pflanzenarten
Und das ist dem Gartenbaudirektor gelungen: Über 3.000 heimische und exotische Pflanzenarten – zum Beispiel Azaleen- und Rhododendronarten, die im gesamten Garten wachsen – erstrahlen vor einer idyllischen Waldkulisse jedes Jahr in prächtigen Farben. Im unteren Teil des Gartens wird Ihnen ein großes Beet auffallen. Ursprünglich wuchsen darin Rosen, inzwischen wird es nach Jahreszeiten wechselnd bepflanzt und ist ein toller Blickfang – auch, weil Sie hier jedes Jahr andere Blüten bewundern können. Am sonnenverwöhnten Südhang der Anlage können Sie das so genannte Alpinum besuchen: eine großflächige Steingarten-Anlage mit einer Vielzahl an Pflanzen aus dem Hochgebirge.
Reise durch die Jahrzehnte
Der Botanische Garten wurde seit seiner Eröffnung immer wieder umgestaltet. 1927 kam ein Seerosenbecken hinzu, an das sich eine Rasenfläche mit einer Pergola anschließt. In den 1960er-Jahren wurden hier Ruhebänke aufgestellt. Ein kleines Schaugewächshaus kam in den 1970ern hinzu. Die geologische Erdzeituhr stammt aus den 1980er-Jahren. 2020 wurde ein neues Bachtal eröffnet, das die Besucherinnen und Besucher über Brücken durchqueren können. Zuletzt wurde 2023 mit dem Apothekergarten eine großflächige Erweiterung des Botanischen Gartens geschaffen. Gut 150 verschiedene Pflanzenarten wachsen hier.
Anfahrt
Botanischer Garten Bielefeld
Am Kahlenberg 16
33617 Bielefeld
Tel.: 0521 513178
Fax: 0521 515018
botanischer.garten@bielefeld.de
www.umweltbetrieb-bielefeld.de
Weitere Informationen:
Verein Freunde des Botanischen Gartens Bielefeld e. V.
www.botanischer-garten-bielefeld.de
Die Kartendarstellung steht derzeit leider nicht zur Verfügung.
Öffnungszeiten
ganzjährig jederzeit zugänglich
Eintritt
Eintritt frei
Sie haben die Möglichkeit, an kostenlosen Führungen zu den Besonderheiten im Botanischen Garten sowie zu unterschiedlichen Gartenthemen teilzunehmen. Mitte Mai findet hier außerdem jedes Jahr die Pflanzenbörse statt (Verkauf, Kauf und Tausch von Pflanzen).
Fachinformationen
Weitere Informationen zur Anlage erhalten Sie im Kulturlandschafts-Informationssystem LWL-GeodatenKultur.
In LWL-GeodatenKultur finden Sie Interessantes und Wissenswertes zum reichen bau- und landschaftskulturellen Erbe von Westfalen-Lippe. Entdecken Sie Spuren und Zeugnisse der Vergangenheit. Diese erzählen von der geschichtlichen Entwicklung unserer vielfältigen Kulturlandschaften. Baudenkmäler, Bodendenkmäler und Gartenanlagen sind wertvoller Teil des kulturellen Erbes. Auch historische Kulturlandschaftselemente wie Hohlwege, Bildstöcke, Alleen und alte Landnutzungsformen wie Niederwälder gehören dazu. In seiner Gesamtheit bestimmt das kulturelle Erbe die charakteristische Eigenart der westfälisch-lippischen Kulturlandschaften.