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Bad Salzuflen: Schlosspark Schötmar

Früher rahmte ein Lustgarten das historische Schloss in Schötmar, einem Vorort von Bad Salzuflen. Im vergangenen Jahrhundert hat sich der innerstädtisch gelegene Schlosspark in einen über fünf Hektar großen Bürgergarten verwandelt, in dem Besucher:innen ebenso wie die Einwohner:innen der Stadt zwischen alten und seltenen Bäumen, kargen Steinen und üppig blühenden Pflanzen spazieren gehen und zur Ruhe kommen können.

Besonders reizvoll ist der Schlosspark in der warmen Jahreszeit, wenn die Stauden und Sträucher des Steingartens in voller Blüte stehen. Schon um das Jahr 1775 war der Garten üppig gestaltet: Von einem Blumen-, Küchen- und Obstgarten sowie von mehreren Alleen rund um Schloss Schötmar ist in verschiedenen historischen Quellen die Rede. Aus dieser Zeit stammen auch die mächtigen Bäume auf der großen Wiese der Anlage, die heute angenehmen Schatten spenden. Ein Spitzahorn und eine Esskastanie beeindrucken dabei mit fast fünf Metern Stammumfang.

Besonderheiten:

  • spätbarockes Schloss mit Rokoko-Verzierungen im Festsaal
  • fünf Hektar großer Bürgergarten mit seltenen Bäumen
  • Blütenpracht im Frühjahr und Sommer
  • Boulebahn und Konzerte

 

Freier Blick auf das Schloss

Das spätbarocke Schloss und der Lustgarten entstanden im 18. Jahrhundert. August Moritz Plato von Donop, damals schwedischer und kurhessischer Staatsminister, ließ das Gebäude mit der repräsentativen Südfront ab 1732 erbauen. Ursprünglich war sie durch eine zwei Meter hohe Mauer verdeckt, die das Anwesen schützen sollte. Heute können Sie schon von der Straße aus die freie Sicht auf das Schloss genießen. Sie sollten bei Ihrem Besuch unbedingt auch einen Blick in das Innere des herrschaftlichen Bauwerks werfen, das heute von der städtischen Musikschule genutzt wird. Alle Räume, vor allem der stilvolle Festsaal, sind reich mit Rokoko-Elementen verziert und haben so eine beeindruckende Atmosphäre.

Wandel der Anlage

Das Schloss Schötmar wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts stark erweitert und umgebaut. Die Besitzerfamilie von Stietencron, nach der das Schloss heute benannt ist, ließ am östlichen Seitenflügel des Gebäudes einen großen Wintergarten und an der südlichen Zufahrt zum Schloss einen Balkon anbauen. Diese Veränderungen wirkten sich auch auf den Park aus: Die schnurgerade, von Linden gesäumte Hauptzufahrt verschwand, ebenso ein großes Wasserbecken, das den Besitzern einst als Freibad dienen sollte. Es war 1933 entstanden, als der damalige Hausherr nahe der Schlossmauer eine Solequelle erbohren und das Wasser in das Becken leiten ließ. Heute markiert ein ovaler Durchblick in der Mauer die Bohrstelle.

Vom Schlosspark zum Bürgergarten

1949 erwarb die Stadt das Schloss und den Park. Die Gartenanlage wurde in einen Bürgerpark umfunktioniert, um den Schötmarern und auch den Besuchern der Stadt einen Ort zum Entspannen in der Natur zu bieten. Südlich des Schlosses entstanden ein botanischer Schaugarten sowie ein Stauden- und Heidegarten. Dieser Teil des Parks wurde vor einigen Jahren erneut naturnah umgestaltet. Wer möchte, kann im Schlosspark Schötmar heute sogar Boule spielen und Konzerte besuchen.

Reha-Klinik mit Tretbecken und Skulpturen

Das ehemalige Erholungsheim ist in den letzten Jahrzehnten um mehrere Erweiterungsbauten gewachsen. Die meisten harmonieren in Form und Material mit dem historischen Kurhaus. Von dieser Linie weicht nur der große Flachdach-Zweckbau auf der rechten Seite des Haupthauses ab, der die Schwimm- und Gymnastikhalle der Reha-Klinik beherbergt. Vor dem Neubau liegt ein größerer Teich mit einem Steg und einer Fontäne. Daneben können Sie im Sommer in einem kleinen Wassertretbecken kneippen. Etwas vorgelagert ruht eine abstrakte Metallskulptur des Bad Driburger Bildhauers Franz-Josef Hartmann. Von unten nach oben betrachtet symbolisiert sie den Kampf des Lebens bis hin zur Läuterung.

Zum Abschluss Ihres Spaziergangs laden die zahlreichen Sitzgelegenheiten auf der Terrasse des Kurhauses zu einer Ruhepause ein. Hier können Sie erneut den Blick über das Wasser und den Park schweifen lassen – und anschließend auf dem Weg rund um das Eichenwäldchen zu Ihrem Ausgangspunkt zurückkehren.

Die Handschrift der Familie von Stietencron

Ende des 18. Jahrhunderts mussten die Nachkommen des Schloss-Erbauers das Gebäude wegen hoher Schulden verkaufen. Nach mehreren Besitzerwechseln machten Johann und Catharina von Stietencron die Anlage schließlich zu ihrem Familiensitz. Das Ehepaar gestaltete den Park hinter dem Gebäude erstmals um und erweiterten ihn auf seine heutige Fläche von 5,5 Hektar. Nach Streitigkeiten mit der Evangelischen Kirche ließ das Paar im Park 1867 außerdem eine Familienkapelle mit Mausoleum errichten – Sie erreichen dieses Bauwerk bis heute über eine prächtige Eichenallee. Auch der Sohn derer von Stietencrons, Iwan Friedrich, liebte den Schlosspark sehr. Er sorgte dafür, dass hier viele seltene Bäume angepflanzt wurden, die Sie bis heute bewundern können.

 

 

Anfahrt

Schlosspark Schötmar
Schlossstraße 2
32108 Bad Salzuflen

Tel.: 05222 183183
Fax: 0522 183208
info@bad-salzuflen.de
www.stadt-bad-salzuflen.de

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Öffnungszeiten

ganzjährig zugänglich

Eintritt

Eintritt frei

Denkmalgeschützt

Diese Anlage steht unter Denkmalschutz.


Gartendenkmale

Bau- genauso wie Gartendenkmale bedeuten uns allen etwas, denn sie prägen den Alltag jedes Menschen wie kaum eine andere Kunstform. Ein Gartendenkmal ist durch verschiedene Landesdenkmalschutzgesetze definiert und geschützt. Wichtig ist, dass das Gartendenkmal einer abgeschlossenen Epoche angehöret und eine kulturhistorische Einordnung nachvollziehbar ist. Die Gartendenkmalpflege des LWL inventarisiert historische Gärten und Parkanlagen sowie andere gestaltete Landschaftsteile. Die Gartendenkmalpfleger:innen unterstützen die Unteren Denkmalbehörden mit Fachgutachten, um denkmalwerte Freiräume unter Schutz zu stellen. Zur Rekonstruktion von historischen Gartenanlagen können Parkpflegewerke entwickelt und im Anschluss Parkpflegeseminare umgesetzt werden.

Fachinformationen

Weitere Informationen zur Anlage erhalten Sie im Kulturlandschafts-Informationssystem LWL-GeodatenKultur.

In LWL-GeodatenKultur finden Sie Interessantes und Wissenswertes zum reichen bau- und landschaftskulturellen Erbe von Westfalen-Lippe. Entdecken Sie Spuren und Zeugnisse der Vergangenheit. Diese erzählen von der geschichtlichen Entwicklung unserer vielfältigen Kulturlandschaften. Baudenkmäler, Bodendenkmäler und Gartenanlagen sind wertvoller Teil des kulturellen Erbes. Auch historische Kulturlandschaftselemente wie Hohlwege, Bildstöcke, Alleen und alte Landnutzungsformen wie Niederwälder gehören dazu. In seiner Gesamtheit bestimmt das kulturelle Erbe die charakteristische Eigenart der westfälisch-lippischen Kulturlandschaften.