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Werl: Parkfriedhof

„Erbsälzerstraße“, „Zum Salzbach“, „Salinenring“ – die Namen der Straßen rund um den Werler Kurpark zeigen, wie intensiv die Gewinnung von Salz die Geschichte der Stadt geprägt hat. Bis heute erinnern außerdem Denkmäler im Park daran, wie wichtig das weiße Gold einst als Wirtschaftszweig in Werl war. Auch für Familien ist der Kurpark ein interessantes Ausflugsziel, denn neben eindrucksvollen alten Bäumen und weiten Wiesen gibt es hier mehrere Spielplätze. Wer es ruhiger mag, kann den Parkfriedhof am anderen Ende der Altstadt besuchen, der mit seinen seltenen Baumarten und der aparten Brunnenanlage weit mehr ist als ein Ort der Trauer.

Alt und neu – der Werler Kurpark vereint beides und bietet den Besuchern damit zwei sehr verschiedene Stimmungen für ihren Spaziergang. Der ältere Teil wurde um 1900 nordwestlich der Altstadt angelegt und ist von Alleen und mächtigen alten Bäumen geprägt, die teilweise bis zu 100 Jahre alt sind. Bei Ihrem Spaziergang sollten Sie auch auf die Vielfalt der Pflanzen achten: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war es Mode, einen Park nicht nur mit schon bekannten, heimischen Bäumen und Sträuchern, sondern auch mit exotischen Gewächsen zu gestalten. Diese Bepflanzung sollte eine mondäne Weltoffenheit ausstrahlen.

Besonderheiten:

  • heimische neben exotischen Bäumen und Gewächsen
  • große Rasenflächen, Spielplätze und Kunstobjekte im Kurpark
  • 200 Jahre alte Libanon-Zeder auf dem Parkfriedhof
  • Parkfriedhofsführer "Parkfriedhof Werl - mehr als Ort der Trauer und Erinnerung"
    mit Beschreibungen von 8 Themenwege und 61 Objektbeschreibungen

 

Neuer Parkteil: Kunstprojekte und Kinderspielplätze

Der neuere Teil des Kurparks ist im Kontrast dazu sehr luftig gestaltet. Die großen Rasenflächen machen seinen Charme aus. Die Landschaftsgärtner haben hier an bewusst gewählten Sichtachsen als Blickfänge so genannte Solitärgehölze platziert. Das sind markante Bäume und Sträucher, die besonders gut zur Geltung kommen, wenn sie allein stehen. Weitere Hingucker sind die Kunstobjekte – zum Beispiel die massive Großplastik Monument für O des Künstlers Werner Ratering, die Windblätter von Lothar Klute oder die Musizierenden Mädchen, eine Plastik des Sendenhorster Künstlers Bernhard Kleinhans. Und auch für Kinder wird es im Park nicht langweilig: Sie können sich auf mehreren Spielplätzen und den weiten Wiesen ausgiebig austoben.

Vom Sälzerdorf bis zum Solbad

In Werl wurde ab dem Jahr 850 Salz gefördert, zumindest wurde der Abbau damals zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Archäologen haben aber noch viel ältere Hinweise auf die Salzgewinnung gefunden: Siedler in der Gegend haben das „weiße Gold“ offenbar bereits in vorchristlicher Zeit abgebaut, und zwar am Salzbach. Der kleine Fluss entspringt in der heutigen Altstadt und wird vom Kurgartenteich gespeist. 

Auch ein Solbad wurde in Werl gegründet. Es bestand von 1888 bis zum Zweiten Weltkrieg, danach wurde es unter anderem wegen der allmählich nachlassenden Solekonzentration im Boden geschlossen. Der Kaminsockel des Dampfkesselhauses ist der letzte bauliche Zeuge der Werler Salinenzeit. Seit 1999 erinnert außerdem ein Nachbau eines großen Gradierwerks daran. Insgesamt standen damals drei dieser Bauten in Werl – und sie bestimmten lange Zeit das Stadtbild.

Farbtupfer im Frühsommer: der Parkfriedhof

Linden, Eschen und Tannen stehen hier neben Japanischen Kirschen, Blutpflaumen und Kupfer-Felsenbirnen, Eiben- neben Lebensbaumhecken: Auch der Parkfriedhof südöstlich der Altstadt ist von einer Mischung heimischer und exotischer Pflanzen geprägt. Im Frühsommer überziehen die blühenden Bäume die Anlage mit bunten Farbtupfern. 

Ein besonderer Höhepunkt des Parkfriedhofs ist am Ende der Mittelachse im ältesten Friedhofteil zu bewundern. Hier steht der prachtvollste Baum des Geländes: eine Libanon-Zeder, die seit 200 Jahren hier wächst und damit älter ist als der Friedhof selbst. Sehr eindrucksvoll ist auch der Laubengang. Hier werden Krim-Linden bogenförmig an Eisenstangen geführt und bilden damit ein grünes Dach über dem Spazierweg. Auch diese Bäume sind schon über 100 Jahre alt. Sie sollten sich auf ihrer Tour außerdem das große Michaelsdenkmal aus dem Jahre 1930 nicht entgehen lassen, das im Gedenken an die gefallenen Soldaten der vergangenen Kriege hier aufgestellt wurde. Einst lagen rundherum viele Familiengräber, die von kunstvoll geschmiedeten Gittern umfasst waren. Von diesen Gräbern sind heute nur noch wenige erhalten.

Nicht nur ein Begräbnisplatz

Der Parkfriedhof ist viel mehr als nur eine schöne Anlage für einen Spaziergang. Er ist auch ein interessantes und anschauliches Beispiel für den Wandel der Begräbniskultur, der sich im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts vollzogen hat. Mit diesem Umschwung veränderte sich nämlich auch die künstlerische Gestaltung von Friedhofsgärten. 
Entstanden ist die Anlage im Jahr 1850. Damals wurde der Friedhof als neuer Begräbnisplatz für die wachsende Bevölkerung in Werl angelegt. Er besteht bis heute aus vier Feldern mit einem rechtwinklige Wegesystem, in der Mitte stand damals noch das Hochkreuz der Erbsälzerfamilie von Mellin. Der Friedhof war ursprünglich nur einen Hektar groß. Im Laufe der Jahre wurde er schrittweise auf die heutigen zwölf Hektar ausgeweitet. 

Anfahrt

Parkfriedhof Werl
Wulf-Hefe-Straße
59457 Werl

Kurpark Werl
Erbsälzerstraße
59457 Werl

Besucherinformationen:
Stadtinformation
Steinerstraße 2
59457 Werl

Tel.: 02922 87035022
stadtinfo-werl@­web.de
www.werl.de

 

 

 

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Öffnungszeiten

ganzjährig zugänglich

Eintritt

Eintritt frei