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Detmold: Parklandschaft Friedrichstal

Seit dem 18. Jahrhundert prägen der Friedrichstaler Kanal und seine grüne Umgebung das Bild der ehemaligen Residenzstadt Detmold. Heute können Sie den Kanal zwar nicht mehr mit dem Boot befahren, doch die Uferpromenade erstrahlt seit einigen Jahren wieder in neuem Glanz: Die Stadt Detmold restaurierte die Anlage mit Unterstützung des Landes NRW. Seither können Sie wieder auf einem gepflegten, etwa anderthalb Kilometer langen Spazierweg am Wasser entlang bis zur Fürstlichen Schlossresidenz Detmold laufen. Dabei stoßen Sie immer wieder auf Spuren aus der Barockzeit.

Besonderheiten:

  • historischer Kanal mit barocker Kanalschleuse
  • grüne Uferpromenade mit Hecken und Alleen
  • Spazierweg bis zur Fürstlichen Schlossresidenz Detmold

 

Heute fast völlig verschwunden

Der beste Ausgangspunkt für Ihren Besuch ist ein Parkplatz am südlichen Ende des Kanals, der an der historischen „Oberen Mühle“ liegt. Sie erreichen ihn von der Paderborner Straße aus über die Abzweigung „Untere Schanze“. Südlich dieses Parkplatzes liegt die Inselwiese, an deren Stelle sich früher ein großer See erstreckte. Heute steht die Feuchtwiese unter Naturschutz. Hinter dem Schloss lag eine prächtige barocke Parklandschaft mit Wasserspielen und Teichen, die heute ebenfalls nicht mehr vorhanden ist. Damals wurde hier die Berlebecke aufgestaut, um so den Wasserstand des Kanals zu regulieren. Die Höhen der Wasserspiegel unterschieden sich an dieser Stelle um etwa vier Meter. Sie befand sich etwa auf der Höhe des Neuen Palais – heute rauscht hier ein Wasserfall. Die gräflichen Boote konnten damit früher etwa drei Meter Höhenunterschied überwinden. Auch die dritte Schleuse, die der Altstadt am nächsten lag, ist nicht mehr vorhanden.

Die Geschichte der Parklandschaft Friedrichstal

Im Jahr 1701 plante der Graf Friedrich Adolf zur Lippe, vor den Toren der Stadt Detmold ein Lustschloss und eine großzügige barocke Grünanlage zu bauen. Dabei hatte er die imposante Sommerresidenz Versailles als Vorbild vor Augen. 

Das heute nicht mehr erhaltene Lustschloss wollte der Graf mit seiner Residenz im Stadtzentrum verbinden. Deshalb beauftragte er den holländischen Kanalbauer Kock damit, einen schiffbaren Wasserweg zu bauen und schaffte drei Gondeln für Bootsfahrten an. Der Bau des acht Meter breiten Kanals samt dreier Schleusen und zweier Zugbrücken dauerte nur drei Jahre. Der Stadtgraben und die Berlebecke, ein kleiner Bach parallel des Kanals, wurden in die Planungen einbezogen.

Alleen, Hecken und ein neuer Teich

Die großzügige Promenade mit doppelten Hecken und Alleen aus Linden und Walnussbäumen, die der Graf einst an den Ufern des Kanals anlegen ließ, ist dagegen bis heute erhalten geblieben. Ab 1720 kamen jenseits der Alleen mehrere hübsche Häuserreihen und später auch einige Landhäuser hinzu. Eine Orangerie, die ebenfalls während der Zeit des Kanalbaus entstand, wurde 1729 durch einen Brand zerstört. Danach verfiel die Parkanlage Friedrichstal zusehends. Im 19. Jahrhundert wurde die barocke Gartenlandschaft südlich des Kanals schließlich in einen englischen Landschaftspark umgewandelt. 

Vor einigen Jahren ließ die Stadt Detmold diese Parkanlage wiederherstellen. Sie legte neue Wege an, ließ den Kanal entschlammen, die Uferbefestigungen instand setzen und auf der Inselwiese einen Teich ausheben. Heute können Sie hier wieder durch den Landschaftspark und rund anderthalb Kilometer weit am Kanal entlang in Richtung Norden bis zur Fürstlichen Residenz Detmold spazieren.

 

 

Anfahrt

Parklandschaft Friedrichstal
Allee
32756 Detmold

Besucherinformationen:
Tourist Information
Rathaus am Markt
32754 Detmold

Tel.: 05231 977328
Fax: 05231 977447
www.detmold.de
tourist.info@detmold.de

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Öffnungszeiten

ganzjährig zugänglich

Eintritt

Eintritt frei

Denkmalgeschützt

Diese Anlage steht unter Denkmalschutz.


Gartendenkmale

Bau- genauso wie Gartendenkmale bedeuten uns allen etwas, denn sie prägen den Alltag jedes Menschen wie kaum eine andere Kunstform. Ein Gartendenkmal ist durch verschiedene Landesdenkmalschutzgesetze definiert und geschützt. Wichtig ist, dass das Gartendenkmal einer abgeschlossenen Epoche angehöret und eine kulturhistorische Einordnung nachvollziehbar ist. Die Gartendenkmalpflege des LWL inventarisiert historische Gärten und Parkanlagen sowie andere gestaltete Landschaftsteile. Die Gartendenkmalpfleger:innen unterstützen die Unteren Denkmalbehörden mit Fachgutachten, um denkmalwerte Freiräume unter Schutz zu stellen. Zur Rekonstruktion von historischen Gartenanlagen können Parkpflegewerke entwickelt und im Anschluss Parkpflegeseminare umgesetzt werden.