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Herzebrock-Clarholz: Klostergärten Herzebrock

Wie eine grüne Insel fügt sich die Gartenanlage des ehemaligen Benediktinerinnenklosters ins Zentrum von Herzebrock ein, dem südöstlichen Ortsteil der Gemeinde Herzebrock-Clarholz. Sie spazieren hier auf geschwungenen Wegen durch die früheren Obst- und Gemüsegärten der Anlage, an Wiesen vorbei und an zwei großen Teichen entlang. Bei Ihrem Besuch können Sie auch die historischen Klostergebäude, die Überreste eines Kreuzgangs und die Kirche besichtigen. Der Rosengarten im Zentrum der fünf Hektar großen Grünanlage ist im Sommer ein besonders schöner und farbenprächtiger Anblick.

Das Kloster Herzebrock wurde zwischen 860 und 885 als Kanonissenstift gegründet. Kanonissen waren Frauen, die zwar in einer geistlichen Gemeinschaft lebten, aber kein Ordensgelübde ablegten. So auch eine Frau namens Walburga: Sie gehörte vermutlich einer sächsischen Adelsfamilie an und gründete die klosterähnliche Anlage als Frauenstift für Töchter des niederen Adels. Anders als Nonnen besaßen Kanonissen ein eigenes Vermögen, lebten in ihren eigenen Wohnungen und hatten eine eigene Dienerschaft. Im Jahr 1208 wurde das Frauenstift in ein Benediktinerinnenkloster umgewandelt. Ab dann lebten hier Nonnen nach der Ordensregel "ora et labora" („bete und arbeite“). 

Besonderheiten:

 

Kirche und ehemaliger Friedhof

Ihren Rundgang über das Klostergelände beginnen Sie am besten ganz im Süden der Anlage. Biegen Sie von der Uthofstraße in die Straße Am Kirchplatz ein. Durch einen Torbau aus dem 17. Jahrhundert gelangen Sie auf den Kirchplatz, der von historischen Gebäuden umrahmt wird. Früher befand sich hier der Friedhof des Ortes. Darauf weist bis heute eine Kreuzigungsgruppe in der Mitte einer Wiese hin, die von Linden gesäumt wird. 
Von hier aus können Sie bereits die Kirche sehen. Der Vorgängerbau dieses Gotteshauses war schon im 12. Jahrhundert hier errichtet worden, davon übrig ist heute noch der romanische Turm. Das Kirchenschiff wurde Ende des 15. Jahrhunderts im Stil der Spätgotik errichtet. Um das Jahr 1900 wurde die Kirche zu einer kreuzförmigen Basilika erweitert. An die Kirche grenzt unmittelbar das frühere Laienschwesternhaus, das 1689 erbaut wurde und heute der Sitz des Pfarrgemeindezentrums ist.

Ehrenhof, Pfarrhaus und Pfarrgarten

Rechts an der Kirche vorbei gelangen Sie durch ein weiteres Tor in den sogenannten Ehrenhof vor dem Pfarrhaus. Dabei laufen Sie an den Resten einer Mauer vorbei, die das Klostergelände früher von allen Seiten umgab. Das barocke Pfarrhaus auf der rechten Seite des Ehrenhofs wurde Anfang des 18. Jahrhunderts erbaut, die Rasenfläche davor ist mit einer Skulptur des Hl. Nepomuk geschmückt. Hinter dem Pfarrhaus erstreckt sich der ehemalige Pfarrgarten, der inzwischen landschaftlich umgestaltet wurde. Aus der früheren Phase des Gartens stammen noch einige Hecken aus Hainbuchen, die die einstigen Beete und Nutzflächen bis heute umgrenzen. Vom Pfarrgarten aus haben Sie auch einen schönen Blick auf die innere Seite der Klostermauer mit ihren rundbogigen Mauernischen.

Klostergebäude und Kreuzganghof

Dem Pfarrhaus gegenüber, westlich des Ehrenhofes, liegt das zweigeschossige Konventshaus aus dem 17. Jahrhundert. Im Konventshaus befanden sich früher neben der Wohnung der Äbtissin auch das Dormitorium und das Refektorium, also die Schlaf- und Speisesäle des Klosters sowie das Back- und Brauhaus. Heute sind Wohnungen in den beiden noch erhaltenen Gebäudeflügeln untergebracht. Wenn Sie den Nordflügel des Konventshauses umrunden, gelangen Sie in den Kreuzganghof des Klosters. Der Kreuzgang wurde in früheren Zeiten durch den Umbau der Kirche weitgehend zerstört. Nur noch einige Fragmente auf der Rückseite des Konventshauses zeugen von der einstigen Architektur. Die Fläche des ehemals vom Kreuzgang umschlossenen Innenhofes wird durch rechtwinklig angelegte Wege in vier Teile gegliedert. Eine Hecke kennzeichnet den Standort des nicht mehr erhaltenen nördlichen Seitenflügels des Konventsgebäudes.

Rosen und Teiche im Konventgarten

Nach Ihrem Abstecher im Kreuzganghof können Sie zum Schluss noch einen Spaziergang durch den ausgedehnten Konventsgarten unternehmen. Gehen Sie ein Weg zu den langgestreckten Fischteichen im Klostergartenentlang, die Sie komplett umrunden können. In der Mitte der weiten Wiese können Sie neben Obstbäumen auch einen kleinen Rosengarten bewundern, der nach barockem Vorbild gestaltet ist und von einer Weißdornhecke gerahmt wird. Hier erstrahlen im Frühjahr und Sommer viele farbenprächtige Blüten.

Obst, Gemüse und Fisch für die Klosterküche

Mit den Gärten rund um die Klostergebäude versorgten sich früher die Nonnen und die Bewohner des benachbarten Pfarrhauses. Sie bauten hier Obst und Gemüse an und züchteten Fische in zwei großen Teichen im Norden der Anlage.
Im Laufe der Jahrhunderte veränderten sich diese Klostergärten stark. Die Obstbäume verschwanden und neue Bäume verstellten nach und nach die Sicht auf die Klostergebäude und die Kirche. Zwischen 2002 und 2004 wurde die gesamte Grünanlage daher umfassend saniert. Einige Bäume wurden gefällt, so dass Sie heute von den Wiesen und Wegen aus wieder einen freien Blick auf die historischen Bauten und auf die Fischteiche haben. Zugleich wurden neue Obst- und Walnussbäume gepflanzt, die an den früheren Zweck der Gärten erinnern sollen.

 

 

Anfahrt

Klostergarten Herzebrock
Klosterstraße
33442 Herzebrock-Clarholz

Tel.: 05245 444230
j.jagiella@herzebrock-clarholz.de
www.herzebrock-clarholz.de

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Öffnungszeiten

ganzjährig zugänglich
Heimatstube im Kloster: So 15 – 17 Uhr
 

Eintritt

Eintritt frei