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Attendorn: Burg Schnellenberg

Als Kaspar von Fürstenberg im Jahr 1594 die verfallene Burg Schnellenberg erblickte, kaufte der Gartenliebhaber die verfallene Anlage im Süden des Sauerlandes, baute sie wieder auf und ließ auf dem Grundstück viele verschiedene Gärten anlegen. Auch mehr als 400 Jahre später sind noch Spuren dieses Schaffens zu erkennen, und das Burggelände lädt Sie zu einer spannenden Reise in die Gartenkultur früherer Zeiten ein. Wanderer kommen in den Sauerländer Wäldern rund um die Burg auf ihre Kosten.

Burggärten und Teiche

Rund um die Burg erstreckt sich ein ausgedehntes Wegsystem, das in seiner Grundstruktur auf Kaspar von Fürstenberg zurückgeht, ebenso wie die immer noch vorhandenen Fischteiche. Auch eine Mühle ließ er auf dem Gelände erbauen, deren Ruine Sie dort noch heute sehen können. Die Nachfahren des einstigen Besitzers entwickelten die Burg weiter und veredelten dabei auch die Burggärten.

Besonderheiten:

  • größte Burganlage Südwestfalens
  • Reste aus 400 Jahren Gartenkultur
  • Wanderweg durch die Sauerländer Wälder

 

Tipp für Wanderer und Spaziergänger

Vom Parkplatz der Burg können Sie eine schöne Wandertour durch die Sauerländer Wälder unternehmen, die sich rund um die Anlage erstrecken. Der Rundweg führt Sie von der Burg Schnellenberg bis zur Ruine der Waldenburg, von der heute nur noch der Stumpf eines Turmes zu sehen ist, und wieder zurück zum Parkplatz. Mehr Infos und eine Webeschreibung finden Sie auf der Homepage der Burg Schnellenberg.

Seit 1222: Burg auf strategisch günstiger Anhöhe

Auf einem Berg in Attendorn hoch über dem Südufer der Bigge liegt sie, umgeben von dichtem Sauerländer Wald: die Burg Schnellenberg. Sie wurde 1225 erstmals urkundlich erwähnt und ist auf dieser strategisch günstigen Erhöhung errichtet, von der aus das gesamte Umland gut zu überschauen war. Im 17. Jahrhundert wurde sie zu einem der bedeutendsten westfälischen Adelshöfe dieser Zeit. Das Besondere an diesem historischen Baudenkmal sind aber nicht nur seine Lage und seine Dimensionen – die Burganlage ist die größte ihrer Art in ganz Südwestfalen – sondern auch die Gartenkultur, die hier eine jahrhundertelange Tradition hat.

Zwölf Jahre Umbau

Alles begann im Jahr 1594 damit, dass ein leidenschaftlicher Gartenliebhaber und Pflanzensammler die Burg erwarb: Kaspar von Fürstenberg. Der adlige Beamte ließ die verfallenen Gebäude restaurieren und gleich mehrere Gärten anlegen, die er selbst entwarf und aktiv mitgestaltete. Diese Arbeiten dauerten über zwölf Jahre an, und von Fürstenberg bezog erst im Jahr 1607 seinen neuen Wohnsitz. Aber das Warten hatte sich gelohnt – und wenn Sie die Burg vom Parkplatz aus durch den Torbogen betreten, können Sie auf der linken Seite auch direkt ein Beispiel dafür sehen, warum. Innerhalb der Burgmauern erstreckt sich dort eine langgezogene, symmetrische Anlage, deren Reste heute noch erhalten sind. Verschwunden sind dagegen der Fontänenbrunnen, der im Zentrum der Anlage stand, ebenso wie die Kaskade am Ende dieses Gartens. Dieser künstlich angelegte Wasserfall mit mehreren Stufen war mit Figuren verziert und wurde von Treppen flankiert. Davon sind heute noch die Geländervorsprünge zu sehen. Die Treppen führten damals auf einen höher gelegenen Gartenteil, der durch rechteckige Beete gegliedert war. Seitlich führte eine weitere Treppe hinauf zu einem Pavillon, der heute nicht mehr vorhanden ist.

Von der Adelsburg zum Edelhotel mit Restaurant

Heute liegen viele der einst prachtvoll gestalteten und gepflanzten Flächen brach. Doch mit etwas Fantasie können Sie sich das repräsentative höfische Leben auf der Burg sicher noch gut vorstellen. Selbst 800 Jahre nach ihrem Bau kommen deshalb jedes Jahr viele Besucher hierher, die von der eindrucksvollen Anlage fasziniert sind. Die Burg ist nach wie vor im Eigentum der Familie, wurde aber inzwischen in ein exklusives Hotel mit Restaurant umgebaut. Von den Terrassen aus können Sie einen herrlichen Blick auf die Landschaft zwischen Ebbe- und Rothaargebirge genießen.

Die grüne Seele der Burg: Kaspar von Fürstenberg

Kaspar von Fürstenberg (1545-1618), einst der Herr der Höhenburg Schnellenberg, war von Beruf ein Drost, eine Art Beamter. Er liebte aber vor allem eins, wie seine Tagebücher an vielen Stellen belegen: seine Gärten. Über viele Jahre hinweg setzte er sich intensiv dafür ein, dass an geeigneten Stellen rund um die Burg Grünanlagen angelegt wurden. Er beschreibt in seinen Aufzeichnungen, wie er ganze Tage damit verbrachte, Beete zu bepflanzen, Obstbäume zu veredeln oder Bauarbeiten im Garten zu beaufsichtigen. Er ließ außerdem Bewässerungsleitungen verlegen, Mauern zur Terrassierung des Geländes errichten und beauftragte den Bau eines Brunnens auf dem Gelände. Der Burgherr tauschte auch oft und gern Pflanzen mit seinen Verwandten, zum Beispiel mit seinem Bruder Dietrich, der ab 1585 Fürstbischof im benachbarten Paderborn war, oder mit seiner Schwester Ottilia, damals Äbtissin am Kloster Oelinghausen.

 

 

Anfahrt

Burg Schnellenberg
Schnellenberg 1
57439 Attendorn

Tel.: 02722 6940
info@burg-schnellenberg.de
www.burg-schnellenberg.de

Weitere Besucherinformationen:
Tourist-Information
Hanestadt Attendorn
Kölner Straße 9
57439 Attendorn

Tel.: 02722 6574146
Fax: 02722 6574156
tourismus@attendorn.org
www.attendorn.de/tourismus

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Öffnungszeiten

ganzjährig zugänglich

Eintritt

Eintritt frei

Denkmalgeschützt

Diese Anlage steht unter Denkmalschutz.


Gartendenkmale

Bau- genauso wie Gartendenkmale bedeuten uns allen etwas, denn sie prägen den Alltag jedes Menschen wie kaum eine andere Kunstform. Ein Gartendenkmal ist durch verschiedene Landesdenkmalschutzgesetze definiert und geschützt. Wichtig ist, dass das Gartendenkmal einer abgeschlossenen Epoche angehöret und eine kulturhistorische Einordnung nachvollziehbar ist. Die Gartendenkmalpflege des LWL inventarisiert historische Gärten und Parkanlagen sowie andere gestaltete Landschaftsteile. Die Gartendenkmalpfleger:innen unterstützen die Unteren Denkmalbehörden mit Fachgutachten, um denkmalwerte Freiräume unter Schutz zu stellen. Zur Rekonstruktion von historischen Gartenanlagen können Parkpflegewerke entwickelt und im Anschluss Parkpflegeseminare umgesetzt werden.