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Dorsten: Schlosspark Lembeck

Um Schloss Lembeck hautnah zu erleben, müssen Sie dort eigentlich immer nur geradeaus laufen. Die im 17. Jahrhundert erbaute Anlage liegt auf zwei Inseln und wird von einem langen, geraden Hauptweg durchzogen, der über Wassergräben, durch Tore mit antiken Pfeilern, über steinerne Brücken hinweg und mitten in die prachtvollen Gartenanlagen hinter dem Wasserschloss führt. Der Schlosspark ist immergrün und mit ihren barocken Gebäuden ist die Anlage das ganze Jahr über ein reizvoller Ausflugsort – im Frühjahr und Sommer sind die märchenhaft blühenden Ramblerrosen, Zierkirschen, Apfelbäume und Rhododendren aber ein besonders prächtiger Anblick. Kinder können sich auf einem Spielplatz mit zwei riesigen Trampolinen austoben.

Ihr Spaziergang beginnt direkt am Eingang des Schlosses, den Sie über die Wulfener Straße erreichen. Schlagen Sie vom Parkplatz aus einfach den Hauptweg „Schloss“ ein – Sie laufen auf diesem Weg zwischen mehreren prächtig verzierten Pfeilern hindurch und über eine Brücke direkt auf die Vorburg zu.

Besonderheiten:

  • Spazierweg durch Vorburg, Schlosshof und Schlosspark
  • verzierte Pfeiler, Torbögen und Skulpturen
  • Rosengarten und Rhododendronpark
  • Spielplatz mit zwei großen Trampolinen

 

Die Vorburg und ihr märchenhafter Garten

Unter einem gewaltigen Turm hindurch führt Sie der Weg in die Vorburg und ihren Garten. Das Anwesen hatte früher drei Gebäudeflügel. Der vom Torbogen gesehen rechte Flügel wurde im Jahr 1887 durch einen Brand zerstört und nicht wiederaufgebaut. Stattdessen erweiterten die Schlossherren den damals eher kleinen Garten der Vorburg. Hier blühen heute im Frühjahr und Sommer vor allem unterschiedliche Rosenarten, darunter auch kletternde Ramblerrosen, die an den Bäumen emporranken. Die Fassaden der Vorburg haben im Laufe der Zeit andere Kletterpflanzen erobert. Im Garten können Sie neben Rosen auch Bäume wie Magnolien und Ginkgos bewundern. Der Hauptweg wiederum, der Sie auf das Schloss zuführt, ist rechts und links von üppigen Zierbeeten gesäumt. Dazwischen ragen vier antike Pfeiler mit aufgesetzten Köpfen und Schultern – so genannte Hermen – empor, die die vier Jahreszeiten darstellen. 
Über eine steinerne Brücke und durch den nächsten Torbogen hindurch, der mit einer Marienstatue geschmückt ist, laufen Sie weiter in den Schlosshof. Hier können Sie die Rückseite des imposanten Hauptgebäudes bewundern. Der Hof öffnet sich zum Schlossgarten hin, durch den Sie nun weiter spazieren können.

Auf verschiedenen Wegen den Schlosspark erkunden

Zwei barocke Pfeiler markieren den Eingang zum Schlosspark. Sie wurden im Jahr 1728 vom Baumeister Johann Conrad Schlaun entworfen und sind mit nackten oder wenig bekleideten Figuren geschmückt. Diese so genannten Putten weisen darauf hin, dass hier früher eine Art Lustgarten begann. Sie laufen an Schmuckbeeten vorbei auf eine Insel, die vom Wassergaben des Schlosses und auf drei Seiten vom Wienbach umschlossen ist. Passend dazu entdecken Sie im Park zwischen exotischen Bäumen verteilt Skulpturen, die die vier Flussgötter darstellen und die verschiedenen Teile der Erde symbolisieren.

Auf der Insel angekommen, können Sie nun geradeaus dem Hauptweg über eine gepflegte Wiese folgen und den Park über eine Brücke direkt wieder verlassen. Hier beginnt eine Landschaft aus Wald und Wiesen. Eine mit Göttern und Obelisken geschmückte Backsteinmauer markiert diesen Übergang zwischen geordnetem Park und wilder Natur.

Spielplatz, Rhododendronpark und prächtige Bäume

Wenn Sie am Eingang der Insel nach rechts abbiegen, führt Sie der Weg unter Bäumen hindurch und an einem Teich vorbei bis zu einer Nepomuk-Statue. Dahinter überqueren Sie über eine Brücke den Wienbach und sehen rechts einen großen Spielplatz mit zwei riesigen Trampolinen liegen. Dahinter beginnt der Rhododendronpark, der in den 1960er-Jahren vom Gärtner Heinrich Nottelmann angelegt und seither zwei Mal erweitert wurde. Sie können hier besondere Züchtungen dieser immergrünen Pflanzen entdecken, die im Frühjahr und Sommer mit Zierkirschen, Apfelbäumen und tausenden Zwiebelpflanzen um die Wette blühen. Im Herbst schmücken die bunt gefärbten Blätter von Azaleen, Tulpen-, Amber-, Sorbus- und Ahornbäumen den Park, im Winter kommen vor allem die vielen Nadelbäume schön zur Geltung.

Schloss Lembeck: Vom 17. Jahrhundert bis heute

Dort, wo heute das Schloss steht, wurden etwa im 14. Jahrhundert einige Gebäudevorläufer aus dem Mittelalter zu einem festen Haus ausgebaut, das später mehrfach erweitert wurde. Im Saal des Schlosses können Sie diesen historischen Kern noch erkennen. Im 16. und 17. Jahrhundert wurden die alten Gebäude durch mehrere Kriege teilweise zerstört. Deshalb bauten die von Westerholt-Hackfurts, der niederländische Teil der Eigentümer, ab 1670 das heutige Schloss auf. Das Schloss Lembeck gehört noch heute den Nachfahren der Familie zu Westerwinkel. In den 1950er-Jahren ließ die Gräfin Merveldt ein Schlossmuseum im Haupthaus einrichten. Das Museum zeigt Möbel und Kunstgegenstände, die zwischen dem 17. Jahrhundert und der heutigen Zeit entstanden sind. Im Jahr 1965 wurde das Schloss in ein Hotel mit Restaurant umgewandelt, damals zog die Besitzerfamilie in eines der Nebengebäude. Seit 1992 beherbergt das Dachgeschoss des Haupthauses außerdem das Heimatmuseum Lembeck. 

 

 

Anfahrt

Wasserschloss Lembeck (Museum, Schlosspark)
Schloss 2
46286 Dorsten-Lembeck

Tel.: 02369 7167
Fax: 02369 77391
schloss-lembeck@t-online.de
www.schlosslembeck.de

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Öffnungszeiten

Eintritt

Denkmalgeschützt

Diese Anlage steht unter Denkmalschutz.


Gartendenkmale

Bau- genauso wie Gartendenkmale bedeuten uns allen etwas, denn sie prägen den Alltag jedes Menschen wie kaum eine andere Kunstform. Ein Gartendenkmal ist durch verschiedene Landesdenkmalschutzgesetze definiert und geschützt. Wichtig ist, dass das Gartendenkmal einer abgeschlossenen Epoche angehöret und eine kulturhistorische Einordnung nachvollziehbar ist. Die Gartendenkmalpflege des LWL inventarisiert historische Gärten und Parkanlagen sowie andere gestaltete Landschaftsteile. Die Gartendenkmalpfleger:innen unterstützen die Unteren Denkmalbehörden mit Fachgutachten, um denkmalwerte Freiräume unter Schutz zu stellen. Zur Rekonstruktion von historischen Gartenanlagen können Parkpflegewerke entwickelt und im Anschluss Parkpflegeseminare umgesetzt werden.