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Das leicht schiefe klassizistische Gartenhaus "Twiete 6" in den Arnsberger Bürgergärten.

Bürgergärten und historische Gartenhäuser

Arnsberg: Das klassizistische Viertel

In der Altstadt von Arnsberg spüren Sie bis heute das Flair der Preußenzeit – zum Beispiel im klassizistischen Viertel mit den Bürgergärten und den beiden historischen Gartenhäusern. Die Besucher können heute zum Beispiel ein vielfältiges Angebot rund um das historische Stadtviertel nutzen und an Lesungen teilnehmen oder Ausstellungen in den Gartenhäusern besuchen. Wenn Sie möchten, können Sie hier aber auch einfach nur eine Verschnaufpause von Ihrer Radtour auf dem RuhrtalRadweg einlegen – und in den ehemaligen Privatgärten des Bürgertums ein wenig das Flair der Preußenzeit genießen. Unterstützung bekam die Stadt im Jahr 2010, als einige Bürger den Förderverein „Bürgergärten e. V.“ gründeten. Dieser trägt dazu bei, die klassizistischen Gärten und ihre Kultur zu erhalten und zu fördern.

Treffpunkt für das Bürgertum

In den langen, schmalen Gärten, die sich bis hinunter zum Mühlengraben erstreckten, müssen die Fachwerk-Gartenhäuser seinerzeit wie malerische Tupfer inmitten der Bäume und Sträucher auf der steilen Ruhrterrasse gewirkt haben. Sie waren nicht nur schicke Architektur, sondern auch ein wichtiger Treffpunkt. Die Menschen versammelten sich hier sonntags nach dem Kirchgang oder abends zum geselligen Beisammensein. Der gemauerte Keller eines dieser Gartenhäuser soll sogar als Weindepot gedient haben – zumindest ist das mündlich überliefert.

Besonderheiten:

  • klassizistisches Stadtviertel aus dem 19. Jahrhundert
  • Kulturveranstaltungen in den historischen Gartenhäusern
  • Sehenswürdigkeit direkt am RuhrtalRadweg

Stille Zeugen des Klassizismus

Im 19. Jahrhundert war Arnsberg preußischer Regierungssitz. Aus dieser Zeit stammen auch die Bürgergärten. Schon damals waren diese Anlagen weit mehr als nur grüne Oasen hinter den Wohnhäusern in der Arnsberger Königstraße: Sie dienten der Selbstdarstellung des wohlhabenden Bürgertums, das in diesen Häusern lebte. Karl-Friedrich Schinkel, Architekt des preußischen Königs und ein wichtiger Vertreter des klassizistischen Baustils, entwarf und gestaltete diese Parzellen zwischen 1816 und 1841. Er stattete dabei jeden Garten mit einem kleinen Gartenhaus aus, von denen heute noch zwei erhalten sind. Nach diesem Vorbild entstand damals nach und nach ein ganzes Stadtviertel.

Der Zahn der Zeit

Vom landschaftlich-idyllischen Charakter der Gärten, den ihr Architekt ursprünglich erzielen wollte, ist heute nur noch wenig erhalten geblieben. Einige markante Bäume auf den Grundstücken mussten gefällt werden oder fielen Naturgewalten zum Opfer. Das inzwischen neu gepflanzte Rondell aus Buchen wird wohl noch einige Jahrzehnte brauchen, bis es einen ähnlich starken Eindruck erzeugen kann wie die alten Bäume, die hier einmal standen.

Neugestaltung nach historischem Vorbild

Eine weitere große Veränderung waren die Neubauten, die hier im 20. Jahrhundert entstanden sind. Mit ihrem Bau wurde auch die Grundstücksaufteilung verändert, so dass die ursprüngliche Zusammengehörigkeit der Gartenhäuser und Wohngebäude heute nicht mehr erkennbar ist. Im Jahr 2005 erwarb die Stadt Arnsberg die Gartengrundstücke und beauftragte ein Landschaftsarchitekturbüro damit, sie nach historischem Vorbild neu zu gestalten.

RuhrtalRadweg: Rund um Arnsberg

Die Ruhr durchfließt und belebt das gesamte Stadtgebiet. Auf 30 Kilometern Strecke umrundet das Gewässer fast den gesamten historischen Stadtkern. Außerdem verläuft am Ufer entlang auch der RuhrtalRadweg, der unter anderem das Hochsauerland mit dem Ruhrgebiet verbindet. Direkt an dieser beliebten Fahrradroute liegt das klassizistische Viertel mit seinen historischen Bürgergärten und den beiden bis heute gut erhaltenen Gartenhäusern. Wenn Sie gleich ein paar Tage in Arnsberg verbringen, können Sie wunderschöne Ausflüge ins Grüne unternehmen: Der Naturpark Arnsberger Wald ist eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete in Deutschland.  Auch zu den Sauerländer Talsperren Möhne-, Sorpe- und Hennesee ist es nicht weit.

Mal schlicht, mal komplex: Die Architektur der Gartenhäuser

Die beiden öffentlich zugänglichen Gartenhäuser, die in Arnsberg zwischen 1822 und 1850 errichtet wurden und bis heute gut erhalten sind, bestehen jeweils aus nur einem Raum. Er öffnet sich nach Osten, also in Richtung der eigentlichen Wohnhäuser. Ansonsten sind die beiden Gebäude recht verschieden angelegt, was ihre Architektur besonders spannend macht.

Das ältere Gartenhaus namens „Twiete 6“ hat einen viereckigen Grundriss und ist von einem so genannten Krüppelwalmdach überspannt, das mit Schieferplatten gedeckt ist: Es hat jeweils geneigte Giebelseiten, die noch einmal verkürzt sind. Dadurch ist das Haus von allen Seiten besonders gut gegen großen Druck durch Wind geschützt.

Das wenig später errichtete zweite Gartenhaus namens „Twiete 8“ ist aufwändiger angelegt. Es hat einen achteckigen Grundriss und wird von einem Ziergiebel geschmückt, der dem Barock nachempfunden ist. Drei der Seitenwände beider Häuser sind mit Schieferplatten besetzt, die Eingangsfronten wurden verputzt.

 

Anfahrt

Zur Anfahrtsbeschreibung

Besucherinformationen:
Bürgergärten und klassizistische Gartenhäuser Arnsberg
Twiete 6-8
59821 ArnsbergFörderverein

Bürgergärten
kultur@buergergaerten.de
www.buergergaerten.de

Weitere Informationen:
Verkehrsverein Arnsberg
Neumarkt 6
59821 Arnsberg

Tel.: 02931 4055
info@arnsberg-info.de
www.arnsberg.de

 

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Öffnungszeiten

ganzjährig jederzeit zugänglich

Eintritt

Eintritt frei