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Preußisch Oldendorf: Schlosspark Hüffe

Das Wasserschloss Hüffe ist ein kulturhistorisches Kleinod im Minden-Lübbecker Land. Zusammen mit dem Schlosspark und der Landschaft, die das Anwesen umgibt, bildet es ein einzigartiges Gesamtkunstwerk. Sie können bei Ihrem Besuch durch die weitläufige Parkanlage des Anwesens spazieren und dabei vom Schlosshof aus einen weiten Blick in die Landschaft werfen – bis hin zum entfernten Wiengebirge im Süden von Preußisch Oldendorf.

Der langgestreckte, rund acht Hektar große Park besteht hauptsächlich aus Waldflächen. In der Mitte können Sie über eine freie Sichtachse zwischen Schloss und dem Gebirge spazieren, eine grasbewachsene Schneise zwischen den Waldflächen. Auf Spazierwegen durch die Wäldchen können Sie einmal die gesamte Anlage umrunden. Auf der vom Schloss aus rechten Seite führt der Weg Sie ein Stück am Hüffer Bach entlang, der einen kleinen Teich durchfließt.

Besonderheiten:

  • englischer Landschaftsgarten mit Blick aufs Wiengebirge
  • mehr als 200 Jahre alte, teils exotische Bäume
  • gestalterisches Gesamtkunstwerk aus Schloss, Park und Umgebung

 

Vom Barockgarten zum Landschaftspark

Im Jahr 1775 legte der Hofgärtner Pierre Bourgignon den Park an und gestaltete ihn. Die Anlage wurde neun Jahre später fertig, veränderte sich aber schon im Laufe ihrer Entstehungszeit immer wieder stark. Zu Beginn der Arbeiten war nämlich noch der symmetrische Stil des Barocks Mode, wenige Jahre später entsprachen eher die naturnah gestalteten englischen Landschaftsgärten dem Geschmack der Zeit.
Die große Sichtschneise mitten im Park ist nur ein Beispiel dafür, wie exakt und kunstvoll die Anlage damals geplant und gestaltet wurde. Bei Ihrem Rundgang laufen Sie an vielen, mehr als 200 Jahre alten und teils exotischen Bäumen und Sträuchern vorbei, die im Zuge oder kurz nach der Fertigstellung des Parks angepflanzt wurden.

Klassizismus trifft Rokoko

Wo heute das Wasserschloss steht, lag zu Beginn des 15. Jahrhundert noch eine Burg: das Rittergut Hüffe. Wie auch das benachbarte Gut Hollwinkel wurde es damals vom Fürstbistum Minden als Posten genutzt. Nach langen Gebiets- und Erbstreitigkeiten um das Gut erwarb im Jahr 1773 der Generalleutnant Friedrich Christian Arnold von Jungkenn die Burganlage. Er war ein führender Beamter des Landgrafen von Hessen und zog sich gerne in die Ruhe seines Landsitzes zurück. Ab 1775 ließ er das heutige Schloss erbauen und den Park gestalten. Auf der Begräbnisinsel am westlichen Rand der Grünanlage erinnert ein Grabdenkmal an den Bauherrn, der 1806 verstarb.

Restaurierung der Anlage ab 1977

Das Schloss war lange Eigentum der Gründerfamilie und deren Erben. Im Jahr 1947 kaufte es der damalige Landesverband Westfalen-Lippe des Deutschen Roten Kreuzes und richtete ein Altenheim darin ein. Im Jahr 1977 übernahmen die heutigen Eigentümer die Anlage, ließen sie aufwendig renovieren und nutzen sie seither als Wohnsitz. Die Außenwände sind bis heute zurückhaltend, sogar beinahe klassizistisch gestaltet, während in einigen Innenräumen eher die Epoche des Rokokos prägend war: Viele der Zimmer sind nach wie vor mit üppigen Stuckarbeiten in Muschelform verziert.  Auch den Park ließ die Familie sorgsam restaurieren, so dass die Besucherinnen und Besucher der Anlage ihn wieder in seiner ganzen Pracht genießen können.
Heute ist das Schlossgebäude selbst übrigens nicht mehr öffentlich zugänglich. Sie können mit etwas Glück aber vom Park aus einen Blick auf den hufeisenförmigen Schlosshof und die Fassaden der Gebäude werfen.

Anfahrt

Schloßpark Hüffe
Schloßstrasse 5
32361 Preußisch Oldendorf

Die Kartendarstellung steht derzeit leider nicht zur Verfügung.

Öffnungszeiten

ganztägig und ganzjährig zugänglich

Eintritt

Eintritt frei

Denkmalgeschützt

Diese Anlage steht unter Denkmalschutz.


Gartendenkmale

Bau- genauso wie Gartendenkmale bedeuten uns allen etwas, denn sie prägen den Alltag jedes Menschen wie kaum eine andere Kunstform. Ein Gartendenkmal ist durch verschiedene Landesdenkmalschutzgesetze definiert und geschützt. Wichtig ist, dass das Gartendenkmal einer abgeschlossenen Epoche angehöret und eine kulturhistorische Einordnung nachvollziehbar ist. Die Gartendenkmalpflege des LWL inventarisiert historische Gärten und Parkanlagen sowie andere gestaltete Landschaftsteile. Die Gartendenkmalpfleger:innen unterstützen die Unteren Denkmalbehörden mit Fachgutachten, um denkmalwerte Freiräume unter Schutz zu stellen. Zur Rekonstruktion von historischen Gartenanlagen können Parkpflegewerke entwickelt und im Anschluss Parkpflegeseminare umgesetzt werden.